Text von Sonntag, 4. July 2004
Vier Feste: Regen Zustrom zu "Events" | ||
Marburg * (fjh)
Halb Marburg sitzt an diesem Wochenende auf Holzbänken und trinkt Bier. Begonnen hat der sommerliche Festtagsreigen bereits am Donnerstag (1. Juli) mit einem Festkonzert zum Auftakt des 145. Ketzerbachfests. Das Collegium Gentium (CG) legte dann am Samstag (3. Juli) mit einem Fest im Garten des Psychologischen Instituts nach. Der absolute Gipfel ist aber wohl der Marktfrühschoppen am Sonntag (4. Juli). Eher volkstümlich war es beim Festkonzert der Ketzerbach-Gesellschaft am Donnerstagabend in der Lutherischen Pfarrkirche zugegangen. Für die Unterhaltung der Gäste hatten hierbei der Polizeichor Marburg, Prof. Dr. Weyer an der Orgel und das Polizeiorchester des Landes Hessen gesorgt. Das eigentliche Ketzerbachfest begann dann am Freitag (2. Juli) in der gleichnamigen Straße ggegenüber der Elisabethkirche. Die südliche Fahrspur und die Parkplätze in der Straßenmitte waren waren mit Bänken, Bühne und Verkaufsständen zugebaut. Zäh qälte der Autoverkehr derweil in beiden Richtungen durch die nördliche Fahrspur. Auch dort hatten die Ordnungsbehörden die Parkplätze wegen des Festes entfernt, um so Raum für einen zweispurigen Verkehrsfluss zu gewinnen. Gefeiert wird in der Ketzerbach der Jahrestag der Überbauung des gleichnamigen Baches. Wo das Wasser einst der Lahn zufloss, da stehen seit einigen Jahren Autos über dem kanalisierten Bach. Für die "Ketzerbächer" ist dieser Jahrestag seither ein Grund, sich den Kanal vollzugießen. Mit der "Einholung des Schirmherrn" aus dem Rathaus fing am Freitagabend das eigentliche Ketzerbachfest an. Es endet am Sonntag (4. Juli) mit einem Frühschoppen. Gelegentliche Regengüsse konnten die Feierstimmung auch beim Fest des CG in der Gutenbergstraße am Samstag (3. Juli) nicht ernstlich trüben. Live-Musik dröhnte vom Garten des Psychologischen Instituts her über das Südviertel. Die Flüssigkeitsmenge, die während des Fests vom Himmel kam, dürfte weitaus geringer gewesen sein als diejenige, die währenddessen in die Kehlen der Festbesucherinnen und Festbesucher floss. Marburgs umstrittenstes Volksfest bildete dann am Sonntag (4. Juli) den Abschluss des Festtagsreigens am ersten Juli-Wochenende. Studenten aus Verbindungen, Corps und Landsmannschaften lassen sich beim Marktfrühschoppen nach überkommener Tradition voll laufen. Alle Bemühungen der Kritikerinnen und Kritiker an den reaktionären Tendenzen dieses Fests wie auch der Vorschlag des Allgemeinen Studierenden-Aussschusses (AStA), die Organisation des Marktfrühschoppens zu übernehmen, haben bislang zu keiner gütlichen Einigung geführt. So haben auch dieses Jahr wieder Corporierte in ihrer typischen Kluft mit Schärpe und Käppi auf dem Marktplatz unter Polizeischutz gegen den Protest von etwa 100 "Linken" mit konservativen Teilen der Bürgerschaft ein althergebrachtes "Volksfest" gefeiert. Wenn dieses Treiben dann am späten Mitag ausklingt, hat der historische Marktplatz gerade einmal fünf Tage Ruhe. Die nächste Runde Bierkonsum auf Holzbänken startet bereits am Freitag (9. Juli) um 18 Uhr. Dann wird auf dem Marktplatz das Stadtfest "3 Tage Marburg" (3TM) eröffnet. Dieses dreitägige Mammut-Event hat mit zahlreichen Konzerten unterschiedlichster Stilrichtungen iwe auch vielen anderen Angeboten allerdings wesentlich mehr zu bieten als die drei Feste am ersten Juli-Wochenende. | ||
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