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Text von Donnerstag, 1. July 2004

> s o n s t i g e s<
  
 Zeugenhinweis: Betrügerischer Rentner verhaftet 
 Marburg * (fjh/pm)
Nach dem Hinweis eines aufmerksamen Mitarbeiters der Universitätsklinik hat die Polizei am Donnerstag (1. Juli) einen Rentner festgenommen. Der 67-jährige Wetzlarer war seit Anfang Juni vermehrt durch sogenannte Einmietbetrügereien und durch Ergaunern kleinerer Geldbeträge aufgefallen.
Dabei täuschte er eine vorübergehende Notlage vor, die err seinen potentiellen Opfern sogar schriftlich erklärte. E habe seine Geldbörse verloren. Zur Untermauerung dieser Behauptung wies er einen vollständig ausgefüllten Nachforschungsauftrag eines Fundbüros vor.
Den insgesamt auf Mitleid heischenden Eindruck verstärkte er, indem er als Grund seines Besuchs eine ärztlich notwendige Halsoperation vorschob.
Im Juni trat der Mann bisher insgesamt sieben Mal in Erscheinung. Neben zwei Einmietbetrügereien in Marburger Hotels erbettelte er in vier Fällen Geldbeträge zwischen 10 und 50 Euro. In einem Fall blieb es beim Versuch.
Der bereits mehrfach in gleicher Weise aufgetretene Senior bestreitet offensichtlich seinen Lebensunterhalt mit diesem Vorgehen. Er hofft dabei jedesmal, dass seine Opfer wegen der geringen Geldbeträge auf eine Strafanzeige verzichten.
In Marburg hat er sich hauptsächlich im Bereich der Parkplätze an der Universitätsklinikbetätigt. Dabei sprach er Besucher wie Mitarbeiter an.
Nach den polizeilichen Ermittlungen befindet sich der - trotz seiner Erkrankung - recht rüstige Senior nach einer längeren Freiheitsstrafe erst seit Februar 2002 wieder in Freiheit. Die ausgesetzte Restfreiheitsstrafe von mehr als einem Jahr hat der zuständige Richter nun aufgrund der neuerlichen Straffälligkeit und verschiedener weiterer Verstöße gegen Bewährungsauflagen widerrufen. Aufgrund eines Sicherungshaftbefehls erwartet der vermutlich wohnsitzlose Mann nun in einer Haftanstalt die Verhandlung der neu hinzugetretenen sieben Betrugsfälle.
Hilfsbereite Menschen, die ebenfalls auf die Mitleidstour des Festgenommenen hereingefallen sind und in seinem Sinne zur Überbrückung der Zeit bis zu postlagernd eintreffenden Ersatzkreditkarten eine Spende oder Leihgabe zwischen 10 und 50 Euro geleistet haben, bittet Polizei, sich mit ihr unter der Telefonnummer 06421/406-0 in Verbindung zu setzen
 
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