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Text von Sonntag, 13. Juni 2004

> p o l i t i k<
  
 Abgewatscht: Katzenjammer ohne Konsequenzen 
 Marburg * (fjh)
Am Morgen danach gab es wieder mal nur Gewinner. Die CDU/CSU hatte mit 44,5 Prozent der abgegebenen Stimmen bei der Wahl zum Europa-Parlament am Sonntag (13. JUni) am besten abgeschnitten. Dabei fiel es auch nicht weiter ins Gewicht, dass die Union Stimmen eingebüßt hatte.
Eindeutiger Gewinner waren die Grünen mit 11,9 Prozent. An ihrem Zuwachs war nichts zu deuten. Als Gewinner gebärdeten sich auch die FDP und die PDS, die beide mit 6,1 Prozent ihren Einzug ins Europa-Parlament feiern konnten.
Günstiger als im Bundestrend haben die FDP in Marburg mit 6,2 Prozent und die PDS mit 6,7 Prozent abgeschnitten. Geradezu sensationell ist aber das Wahlergebnis der Marburger Grünen: Mit 28,1 Prozent wurden sie hinter der CDU mit 29,9 Prozent zweitstärkste Partei. Weit abgeschlagen folgt die SPD mit nur 22,2 Prozent.
Am Debakel der Schröder-Partei gibt es nichts zu deuten: Mit 21,5 Prozent fuhr sie das schlechteste Ergebnis einer bundesweiten Wahl nach Kriegsende ein. Schuld daran war angeblich aber nicht die unsoziale Politik der einstigen Sozialdemokraten, sondern nur die Dummheit der Wählerinnen und Wähler. Sie hätten die Notwendigkeit der "Reformen" nicht verstanden, tönte SPD-Vorsitzender Franz Müntefering. Auch Bundeskanzler Gerhard Schröder möchte seine "Reformpolitik" fortsetzen. Zur "Agenda 2010" gebe es keine Alternative.
Derweil werden aus den Landesgliederungen der SPD kritische Stimmen laut. Ein Weiter-So könne es nicht geben, meinte der nordrhein-westfälische Landesvorsitzende Hartmut Scharttau. Seinde hessische Kollegin Andrea Ypsilanti erwartet von ihrer Parteiführung "ein Signal der sozialen Gerechtigkeit".
 
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