Text von Samstag, 17. July 2004
Guss in Gladenbach: Nasse Nazis und Gegenaktionen | ||
Marburg * (fjh/pm)
Nassgemacht wurden im wahrsten Sinne des Wortes rechtsextreme demonstranten in Gladenbach. Dies geschah aber nicht etwa durch einen Wasserwerfer der Polizei, sondern durch starken Platzregen. Nach Angaben des Gießener Polizeipressesprechers Werner Tuchbreiter zogen am Samstag (17. Juli) zwischen 13 und 14 Uhr etwa 80 bis 100 "rechte" demonstranten durch Gladenbach. Der Weg durch die stadt war ihnen vom Verwaltungsgerichtshof Kassel (VGH) vorgeschrieben worden. Von diesem Weg hielt die Polizei nach eigenen Angaben 54 "linke" Gegendemonstranten mit Hilfe von Platzverweisen fern. Zu Auseinandersetzungen und Konfrontationen kam es deshalb nicht. In Gladenbach und Marburg kam es zu den angekündigten Aktionen gegen rechts, die teilweise ebenfalls durch starke Regenfälle beeinträchtigt wurden. An dem Fest gegen rechte Gewalt auf dem Elisabeth-Blochmann-Platz nahmen nach Polizeiangaben gut 100 Menschen teil. Weitere 45 Personen zogen gegen 15 Uhr von der Stadthalle auss durch Marburg. Die Einsatzleitung der Polizei hatte bereits am Freitag (16. Juli) die Zahl der für den Einsatz vorgesehenen Beamten erheblich reduziert, nachdem die Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs bekannt geworden war. Dennoch mussten wegen der verschiedenen möglichen Einsatzorte, der umfangreichen Vorkontrollen und der unklaren Situation knapp 1.000 Beamte eingesetzt werden. Gegen den Veranstalter des "rechten" Aufmarschs in Gladenbach leitete die Polizei ein Strafverfahren wegen Verdachts eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ein. Ein weiteres Strafverfahren richtet sich gegen einen Teilnehmer dieses Aufmarschs. Bei Vorkontrollen aus präventiven Gründen stellte die Polizei bei den Neonazis sieben als gefährlich eingestufte Gegenstände sicher. | ||
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