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Text von Donnerstag, 9. Mai 2002


Bürgerbeteiligung: MarSS macht mobil

Marburg * (FJH/pm)
Kritik übt die INITIATIVGRUPPE MARBURGER STADTBILD UND STADTENTWICKLUNG E.V (IG MarSS) an der Organisation der Stadtrundgänge, mit denen der Magistrat der Stadt Marburg die Bürgerbeteiligung an aktuellen Planungen sicherstellen möchte. Ausdrücklich begrüßt die Bürgerinitiative den Magistratsbeschluss, fragt jedoch nach seiner Ernsthaftigkeit.
Die geplanten Stadtrundgänge in verschiedenen Stadtvierteln seien laut Poststempel vom 6.Mai überwiegend bereits für den 14.Mai angekündigt worden. Drei der vier Stadtrundgänge sollen zudem am gleichen Tag zur gleichen Uhrzeit stattfinden. Lediglich "Marburg-Mitte" wurde auf einen eigenen Termin (4. Juni) gelegt - zeitgleich zu einer Wiederholung des Rundgangs durch die Nordstadt.
Die IG MARSS sieht sich dadurch in ihrer Annahme einer positiven Entwicklung der Gespräche zwischen Bürgern und städtischer Planung verunsichert. Das Amt für Stadtentwicklung und städtebauliche Planungen scheine - so die IG MarSS - "davon auszugehen, daß es keine Bürger in Marburg gibt, die an mehreren Themen und Brennpunkten in Marburg Interesse haben".
Da bei den Rundgängen auch mit kritischen Fragen der Bürger an die Verantwortlichen zu rechnen sei, erwecke die äusserst kurzfristige und weitgehend zeitgleiche Terminierung den Verdacht, daß die Beteiligung interessierter und kritischer Bürger möglichst gering gehalten werden solle. Andernfalls hätte man nach Auffassung der IG MarSS wohl mit gebotenem zeitlichen Vorlauf über die Lokalpresse, mit Rundschreiben an interessierte Bürger, Bürgerinitiativen und Vereine eine terminlich bürgernahe Planung der Stadtrundgänge anbieten können.
" Bürgerinteresse sollte in diesem Fall einer Veranstaltungsreihe zur Bürgerbeteiligung über den personellen und dienstlichen Zwängen einer Behörde stehen", meint IG-MarSS-Sprecher Claus Schreiner. "Gespräche mit den Bürgern lassen sich nicht rationalisieren."
Die IG MarSS möchte nun eigene Stadtrundgänge anbieten, bei denen reichlich Raum zu kritischen Fragen gegeben werden soll.


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