Text von Freitag, 18. Oktober 2002
Marburg * (FJH)
"Oberstadt, alte Häuser und junge Leute" - auf diese griffige Formel bringt Peter Manshardt seine Eindrücke beim ersten Besuch in Marburg. Nicht nur Neuankömmlinge oder Touristen, sondern auch alteingesessene Marburgerinnen und Marburger sind die Leserschaft, an die sich das Marbuch wendet. Manshardt und sein Kollege Michael Arlt stellten den neuen Stadtführer am Freitag (18. Oktober) in den Geschäftsräumen des Marbuch-Verlags an der Ernst-Giller-Straße der Presse vor. Auf 280 Seiten präsentiert das Marbuch Wissenswertes über die mittelhessische Universitätsstadt. 20 Autorinnen und Autoren erzählen Geschichten aus Marburg oder arbeiten die Geschichte der Stadt und einzelne ihrer Kapitel kenntnisreich auf. So behandel der frühere Magistratspressesprecher Erhard Dettmering die Umbettung der Gebeine der Heiligen Elisabeth. Sein Kollege und späterer Amtsnachfolger Rainer Kieselbach erinnert sich an seine Kindheit im Marburg der 50er Jahre. Erinnert wird auch an Philipp den Großmütigen, der 1527 die nach ihm benannte erste protestantische Universität der Welt gegründet hat, an deren berühmtesten Forscher Emil von Behring sowie die Väter der Deutschen Blindenstudienanstalt (BliStA). Eine wechselvolle Geschichte hat inzwischen auch das Marbuch selbst. Die am Freitag (18. Oktober) ausgelieferten Exemplare des 7. Marbuchs enthalten zwar völlig neue Artikel; der Sach- und Nachschlageteil mit umfangreichem Adressverzeichnis wurde aber anhand der vorherigen Ausgaben fortgeschrieben und aktualisiert. Das erste Marbuch hat Verleger Peter Manshardt 1979 gemeinsam mit dem Buchbinder Lutz Götzfried noch eigenhändig gebunden. Bei der Herstellung legt der Geschäftsführer des Marbuch-Verlags zwar nicht mehr selbst Hand an; doch liefert er -gemeinsam mit kollegen - noch am Erscheinenstag 1.500 Exemplare des Stadtbuchs an die Marburger Buchhandlungen aus. 350 Vorbestellungen von Einzelpersonen liegen außerdem beim Verlag vor. So hofft Manshardt, die Auflage von 5.000 Büchern innerhalb der nächsten zwei Jahre verkaufen zu können. "Die Daten von Vereinen und Firmen ändern sich so schnell, dass einiges davon vielleicht schon veraltet ist", meinte Manshardt. "Für die Leser, aber auch für den Verlag wäre es wünschenswert, wenn wir alle drei Jahre ein Marbuch produzieren könnten." |