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Text von Freitag, 24. Mai 2002


Kitchen Comedy: Ein amüsantes und skurriles Menü

Marburg * (ChH)
Am Eingang zum Theaterraum wird jeder Gast vom Oberkellner und der Serviererin begrüßt. Er bekommt das Menü des Abends ausgehändigt. Das Theaterstück hat längst begonnen. Vor einem riesigen Topf steht einer der Darsteller (Frank Jäger) und schneidet Zwiebeln. Ein verlockender Essensduft liegt im Raum. Typische Restaurantmusik läuft im Hintergrund. "Keine rote Rose oder ein Herz aus Satin. Ich schenke ihr eine Zwiebel", spricht der Koch zu einer fiktiven Angebeteten. Dann folgt das Amuse-gueule. Der Chef de cuisine (Karsten Hoppe) betritt nur mit einer Unterhose bekleidet die Bühne und ruft sogleich seinen Oberkellner Pinguin (Hans Steinhage). In einer pantomimischen Darstellung wird er von diesem angekleidet.

]Küchenszene]

charakteristisch für das Bewegungstheater Gangart. Es führte am Donnerstag (23. Mai) seine Kitchen Comedy "Kellner, Köche und Konsorten auf. In der Waggonhalle konnten die Zuschauer ein mehrgängiges Menü aus Schauspiel, Tanz, Musik und Mimik erleben.

Skurrile Szenen rund um die Restaurantküche wurden mit einer Hand voll Requisiten und farbiger Bühnenausleuchtung von den vier Darstellern angerichtet. Gewürzt war das ganze mit einer Priese Komik und einem Schuß Ironie. Eigenwillige Rezepte und abenteuerliche Küchengeräte sorgten für Überraschungen. Die "Servierdüse" (Verena Zaschke) schlüpft in die Rolle einer Teleshopmoderatorin, die ein ganz besonderes Gerät anpreist. "Ladies and Gentlemen hold you fest. Ich präsentiere ihnen die Kitchen Queen for more affectivity in your kitchen", kündigte sie an.
Besonders die Bewegungs- und Tanzeinlagen der Schauspieler sind sehr sehenswert. Sie schafften es auch ohne Requisiten viele verschiedene Szenen darzustellen und schlüpften in die unterschiedlichsten Rollen. Der schnelle Wechsel der Szenen bot immer wieder neue Eindrücke. Das Publikum quittierte die amüsante Handlung mit viel Gelächter und spontanem Applaus.
Das Gangart Bewegungstheater hat seine Wurzeln an der Deutschen Sporthochschule Köln. Bewegungstheater versteht das Ensemble als "Theater mit und aus der Bewegung, aber auch als bewegendes Theater, das durch die phantasievolle Verbindung von Drama, Musik und Tanz jede Menge Assoziationen weckt." Am Ende des Stückes gab es für jeden Besucher eine kulinarische Überraschung. Zur Einstimmung forderten die Akteure das Publikum zum Mitsingen und zu pantomimischen Gesten auf.
Wer eine Kostprobe dieses Stückes genießen will, kann es am Freitag (24. Mai) in der Waggonhalle degustieren.


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