| [Impressum] | [Meldungen] | [Heute] | [Termine] | [Wegweiser] |

[Marburgnews]
in Partnerschaft mit
[Amazon.de]


Kultur


Musikalisches Theater, theatralische Musik: "Krimi" am 03.11.


27.10.2000 * (
sap)
Was ist die Verbindung von Musikimprovisation und Theater? Im konventionellen Theater wäre dies wohl ein Stück, das musikalisch unterlegt wird, Musiktheater vielleicht. Doch "Krimi", die neueste Produktion von German Stage Service und dem Ensemble "Partita Radicale", ist kein klassisches Musiktheater. Es ist das Spiel mit dem beliebten Genre "Krimi", in dem Theater und Musik gleichermassen Handlungsträger sind.
Es gibt einen Mord, eine Kommissarin, eine Pathologin, doch wollten der Regessieur Rolf Michenfelder und der Autor Orkun Ertener keinen Kriminalfall auf die Bühne bringen. "Wir erzählen über das Erzählen, greifen das Bedürfnis des Zuschauers nach Auflösung auf, aber lassen dies unbefriedigt" erklärt Ertener, Marburger Krimidrehbuchautor.
Die Produktion ist in langer gemeinsamer Vorbereitung entstanden. In vielen Gesprächen und Improvisationsübungen fanden Musik, Theater und Skript eine gemeinsame Ebene, bei der die Hierarchie von Text und Musik wegfällt: die Sprecher nehmen musikalische Impulse auf und umgekehrt, beide Elemente übernehmen Rollen, erzählen Geschichten, erzeugen Spannung. "Natürlich liegt in der Improvisation ein Risiko", räumt Michenfelder vom Theater Neben dem Turm/ German Stage Service ein. Denn keine Aufführung wird exakt so wie die andere sein. Es gebe gewisse Absprachen, doch die MusikerInnen entwickeln ihren Part immer wieder neu.
Die Idee kam Rolf Michenfelder, der selbst begeisterter Krimi-Leser ist, auch durch frühere Produktionen von German Stage Service. So fällt in "Happy End" der Satz: "Ich liebe Krimis, aber seien wir doch ehrlich: ein Krimi ohne Tod?" Michenfelder hatte schon vorher mit MusikerInnen von dem Wuppertaler Improvisationsensemble "Partita Radicale" zusammengearbeitet, sprach den ihm lange bekannten Orkun Ertener an, der unter anderem Drehbücher für "Tatort" schreibt. Gemeinsam fragten sie sich, wieso es eigentlich immer einen Mord gibt, was dieses menschliche Ordnungs- und Auflösungsbedürfnis ist. Vielleicht auch eine Bedürfnis nach Erlösung?
"Krimi" lässt sicher auch viele dieser Fragen unbeantwortet, doch es thematisiert ein gesellschaftliches Freitagsabendphänomen, Thema vieler Filme, zahlreicher Bücher und anderer Geschichten: einen Mord und dessen Auflösung.
Mit dem Untertitel: "Smile. It won`t kill you. (But in fact it does) wird "Krimi" am 3. November um 20.30 Uhr uraufgeführt, danach am 4. und 5. November (20.30 Uhr). Nach einer längeren Pause mit Vorstellungen in Wuppertal wird das Stück dann wieder im Januar in Marburg auf die Bühne des "Theater Neben dem Turm" gebracht.


"Alter Kampfgefährte"? :Franz-Josef Degenhardt im KFZ


25.10.2000 * (sap)
"So sind die Zeiten", die Zeiten in Marburg, in denen das KFZ das alte Väterchen Franz zu sich einlädt, um ihn von den besseren und schlechteren Tagen singen zu hören." Mit diesem Lied eröffnet Franz-Josef Degenhardt einen Abend, an dem er nicht nur den alten Zeigefinger drohend hebt, sondern mit vielen neuen Liedern eine ironisch-belustigte Haltung einnimmt. In Zeiten, in denen sich mit dem Kommentar "so what?" den Umständen angepasst wird. Keine Resignation, sondern ein wissendes Lächeln.
Degenhardt ist kein Fossil aus alten Tagen, dass den alten Revolutions-Romantikern ein letztes Fleckchen politischer Heimat bieten will. Er hat vor allem der jungen Generation viel zu sagen, wie die Großmutter im "Lied an die Enkelin", die feststellt: "so ganz unmöglich hört sich das Mögliche an, so dass man zur Zeit nur davon singen kann". Die Verknüpfung mit der Gegenwart gelingt. Begleitet von seinem Sohn Kai, der auch die Lieder arrangiert, wirkt er glaubhaft, wenn er von dem Menschen von heute erzählt, den er als eine "Mischung aus Hans im Glück und Teilzeitjobber" beschreibt.
Das Publikum reagiert und versteht seinen feinen Humor, er hat alte Wahrheiten an neue Umstände angepasst, und wird dafür von seinen ZuhörerInnen - altersmässig trotz einiger Ausnahmen im Schnitt 45-jährige - mit Schmunzeln und wohlverdientem Applaus belohnt. Auch den Jüngeren leuchtet ein, wieso er Zeiten angreift, in denen es "scharf nach Zufriedenheit riecht". Oder geht es einigen wie der "Love-Parade-Queen", der er beim Tanz von damals erzählt und die sich freut, ein paar "Stories" aus der "Zeit von Asterix - macht ja nix" zu hören?
Es verstehen ihn, die ihn verstehen wollen. Degenhardt bleibt hintersinnig und bildhaft in seinen Liedern, widmet sie den "unanständigen Deutschen". Neben einigen frühen Stücken, unter denen die "Schmuddelkinder" natürlich nicht fehlen dürfen, bringt er viel Neues von seiner aktuellen CD "Café nach dem Fall". Deutlich wird vor allem, dass er warnen möchte. Betroffen macht es schon, wenn er feststellt, dass sie sich in den Siebzigern sicher waren, es würden nie wieder Synagogen brennen. Und er lobt diejenigen, die sich solidarisieren und nicht wegschauen. Ganz klar ein Aufruf, gerade jetzt einzuschreiten und den "Schlägertruppen" nicht freie Hand zu lassen. Zwischendurch erzählt er, zum Beispiel von zwei orthodoxen Juden, die er in Zürich am Sabbat auf dem Weg zur Synagoge beobachtet hat. Hier sei dies schon lange nicht mehr möglich, sich als Jude ungestört in dieser Form zu bewegen. Damit will er nicht das schlechte Gewissen der Nation sein, sondern wohl vielmehr ein abstumpfen verhindern.
Er ist zwar älter geworden, doch kann Franz-Josef Degenhardt nach wie vor von sanft-raunendem Sprechen bis zum plötzlich aufrüttelnden Brüllen alle Register ziehen. Sein Sohn geht gekonnt auf die Stimmungswechsel ein, die beiden ergänzen sich gegenseitig und unterhalten problemlos einen ganzen Abend lang. Zwei Männer, zwei Gitarren, eine Stimme: auch in diesen Zeiten braucht man nicht mehr, um als "Liedermacher von alten Schlag" zu beeindrucken.


Das erste Mal: Ausstellungseröffnung in der neuen Kunsthalle


21.10.2000 * (
FJH)
Rund 800 Besucher kamen am Freitagabend (20. Oktober) zur Eröffnung der ersten Ausstellung in der neuen Kunsthalle am Gerhard-Jahn-Platz auf dem ehemaligen Schlachthof-Gelände. 28 Studierende der Kasseler Kunsthochschule stellen unter dem Motto "Das erste Mal" ihre Werke vor. Objekte und Videoinstallationen sind noch bis zum 30. November dienstags bis samstags von 11 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr sowie sonntags von 10 bis 13 Uhr zu besichtigen.


Diagonal gelesen: Marburger Verlage auf der Buchmesse


19.10.2000 * (
FJH)
12 Verlage aus Marburg beteiligen sich an der 52. Frankfurter Buchmesse, die vom 17. bis 23. Oktober in der Main-Metropole stattfindet. Dabei handelt es sich vor allem um kleiner Verlage mit spezifischen Fachprogrammen, die die Buchmesse vor allem zur Kontaktpflege nutzen.
"Sehen und gesehen werden" lautet das Motto, das den Diagonal-Verlag schon seit einigen Jahren auf die Messe bewegt. Verleger Steffen Rink nutzt die Messepräsenz vor allem zu Gesprächen mit Autoren, die sonst kaum nach Marburg kämen, für die ein Besuch auf der Buchmesse aber zum alljährlichen Pflichtprogramm zählt. Der Diagonal-Verlag hat sich auf religionskundliche Publikationen spezialisiert, die sich überwiegend an Theologen richten, mitunter aber auch für interessierte Laien geschrieben wurden.
Medizinische Bücher sind Schwerpunkt des Kilian-Verlags, der vom Deutschen grünen Kreuz im "Kilian", Marburgs ältester Kirche, betrieben wird. Neu im Programm sind Bücher zu "sanfter Medizin" und Entspannungstechniken.
Bildbände und kulturhistorische Bücher druckt der Jonas-Verlag, für den der Messestand zum normalen Standard eines professinellen Verlags zählt. Es geht dabei nicht in erster Linie ums Verkaufen, sondern um die Präsenz.
Kontaktpflege betreibt auch Norbert Schüren auf seinem Messestand. Politische Bücher und Publikationen zu Medienthemen sind Schwerpunkt des Verlagsprogramms, dessen Highlight auch dieses Jahr wieder der begehrte Filmkalender bildet. Bei den politischen Büchern arbeitet der Verlag des prominenten Marburger SPD-Politikers eng mit der Hans-Böckler-Stiftung des Deutschen Gewerkschaftsbunds zusammen. Neu ist hier beispielsweise eine wissensschaftliche Arbeit zur Eugenik, die auch rassistische Positionen innerhalb der Arbeiterbewegung vor 1933 beleuchtet.
"Auf dem Hörbuch-Markt herrscht zur Zeit eine wahre Goldgräberstimmung", berichtet der Beltershäuser Hörbuchproduzent und -verleger Hans Eckhard. Auf Dauer werden in dem verschärften Wettbewerb seiner Einschätzung nach aber nur qualitativ hochwertige Produktionen Erfolg haben, die seiner Ansicht nach nicht gerade die Mehrheit der derzeit angebotenen Hörbücher ausmachen.


Geschichte und Geschichten: Kulturführer in Neuauflage


11.10.2000 * (
sap)
"Ausschnitte aus der kulturhistorischen Vielfalt eines Landkreises" werden nun schon in dritter Auflage publiziert: Landrat Robert Fischbach stellte im Marburger Kreishaus die überarbeitete Neuauflage des Kulturführers Marburg-Biedenkopf vor.
Das vom Kreisausschuß herausgegebene und im Auftag des Kreistages erarbeitete Werk enthält auf 248 Seiten eine große Bandbreite Kulturgeschichtlicher Themen. In informativem und doch locker-unterhaltsamem Stil ist es 14 ExpertInnen gelungen, auch für die eher nicht kultur- und geschichtsinteressierte Leserschaft eine spannende Lektüre zu erstellen.
Der Kulturführer verknüpft die große Geschichte mit der Geschichte vor Ort, durch zahlreiche Fotos bietet er selbst Einheimischen Hintergründe zu Bauwerken, Personen und Plätzen, die ihnen aus dem Alltag bekannt sind. Schlösser, Burgen und Wehrtürmen verdeutlichen die bedeutende Geschichte des Raums Marburg-Biedenkopf. Aber auch Beschreibungen aus dem Alltagsleben, Volkserzählungen, Trachten, Mundart und Feste haben ihren Raum.
Für die Leser, die das Beschriebene direkt vor Ort kennenlernen möchten, runden vier Exkursionsvorschläge und eine Reihe von Informationen und Kontaktadressen den Kulturführer ab.
Prof. Dr. Michael Neumann, Oberkonservator am hessischen Landesamt für Denkmalplfege, der selbst zwei Beiträge geschrieben hat, nennt das Buch "den Dumont des Kreises Marburg-Biedenkopf".
Der Kulturführer Marburg-Biedenkopf ist zum Preis von 24,80 DM im Buchhandel und direkt über den Buchverlag Hitzeroth erhältlich.


Magie und Hexerei: Wer ist eigentlich Harry Potter?


10.10.2000 * (
CcM)
Alle reden davon. Viele wundern sich, dass sie in keinen Buchladen mehr gehen können, ohne über den Namen Harry Potter zu stolpern. An vielen Orten hängen schon große Plakate aus, dass es bald soweit ist: Der vierte Harry-Potter-Band wird voller Aufregung in den nächsten Tagen erwartet. Und das ist eigentlich erstaunlich, denn es handelt sich hierbei um eine Buchreihe! Ja, Sie haben richtig gelesen: Harry Potter ist kein Videospiel, keine Fernsehserie und auch kein Internet-Programm.
Der Protagonist der magischen Geschichten ist ein kleiner Junge namens Harry Potter, der im Alter von elf Jahren erfährt, dass er nur deshalb bei seiner schrecklichen Pflegefamilie, den Dursleys, wohnen muss, weil seine Hexenmeister-Eltern von Lord Voldemort getötet wurden. Als ob das nicht schon genug Aufregung wäre, entdeckt er außerdem, dass er in der Zauberwelt berühmt ist, weil er den Angriff überlebt und lediglich eine bizarre Narbe auf der Stirn davongetragen hat. Jetzt verbringt er zusammen mit seinen besten Freunden Ron Weasly, einem Rotschopf aus einer kinderreichen Zauberfamilie, und Hermione Granger, der strebsamen Tochter von Muggle-Eltern, also Nicht-Hexern, seine Schulzeit in Hogwarts, der Schule für Hexen und Zauberer.
Spätestens nach den ersten zwanzig Seiten hält man es als Leser für völlig normal, dass die Post von Eulen befördert wird oder die Schüler Fächer haben wie Verwandlung, Zaubertrank-Lehre, Kräuterkunde und Geschichte der Magie. Keiner staunt mehr darüber, dass sich die Menschen auf Fotos und Bildern bewegen können oder dass Schüler für den Gebrauch ihrer Zauberstäbe außerhalb des Unterrichts Arrest bekommen.
Im ersten Band, "Harry Potter und der Stein der Weisen", muss sich Harry zunächst daran gewöhnen, dass er ein junger, berühmter Zauberer ist, der als einziger Frischling an der Schule seinen eigenen Besen reiten darf, um mit seiner Mannschaft Quidditch, eine Art komplizierte Mischung aus Fußball, Baseball und Basketball - mit selbst denkenden Bällen, versteht sich - spielen zu können. Im zweiten Band löst Harry das Geheimnis um die "Kammer des Schreckens" und erfährt, dass er mit Schlangen sprechen kann. Im dritten Band entflieht ein "Gefangener aus Azkaban", dem Hochsicherheitsgefängnis der magischen Justiz. Der vierte Band erscheint demnächst. Nur soviel sei schon verraten: Hogwarts ist nicht die einzige Schule für Hexerei. Harrys viertes Jahr an der Schule bringt einen magischen Wettstreit mit den internationalen Gegnern von Beauxbatons und Durmstrang.
Joanne Rowling, die als alleinerziehende Mutter Sozialhilfeempfängerin war, ist mit ihren phantastischen Geschichten nahezu über Nacht berühmt geworden. Die Harry-Potter-Manie ist eine wirklich nachvollziehbare Lese-Sucht, die auch den eingefleischtesten Lese-Muffel in die Buchhandlung treibt.
Der vierte Band der Harry-Potter-Reihe ist in der deutschen Übersetzung ab 14. Oktober in allen Buchhandlungen erhältlich.


Singe, wem Gesang gegeben: Großartige New York Singers


08.10.2000 * (
CcM)
"Wir sind nicht nur hier, um für euch zu singen, sondern ihr werdet mit uns zusammensingen", begrüßte Jennifer von den "New York Gospel Singers" ihr Publikum am Sonntag (8. Oktober) in der Lutherischen Pfarrkirche Marburg. Kurz zuvor hatten die sechs Sänger und Musiker des Ensembles die etwa einhundert eher zurückhaltenden Zuhörer mit einem spektakulären Einzug und ihrem "Shine on me"-Feuerwerk aus einer herbstlichen Lethargie gerissen.
Bekannte Lieder wie "Down by the riverside","He‘s got the whole world" oder das obligatorische "Oh happy day" gehörten ebenso zum Repertoire wie harmonisch ausgefeilte A-Cappella-Stücke. Die Kommunikationssprache dieses Black-Music-Abends war selbstverständlich Englisch, was aber nicht einmal den ganz kleinen Besuchern Verständnisschwierigkeiten zu bereiten schien. Da durfte auch schon mal ein Zuhörer ein Lied als Solo-Stimme beenden, und die Mutigsten wurden zum Tanzen nach vorn gebeten. Im ganzen Bewegungsrummel der Veranstaltung fielen auch zwischenzeitliche Rap-Einlagen zwischen besinnlichen Gospels nicht als negativer Stilbruch ins Auge.
Wenn die stimmgewaltige Donna ihre Stimme hob, konnte man sehen, dass da nicht nur gesungen, sondern wirklich Gospel, das Evangelium, verkündet wurde.
Alberta, die auch Deutsch lernt, meinte nach dem Konzert: "Es ist immer etwas schwierig, die Menschen mit unserer Begeisterung anzustecken. Aber der Abend hier hat mir gefallen. Es war sehr schön. Danke."


Jeder Abend ein Unikat: Real Live Game 2000


07.10.2000 * (
CcM)
Wenn Norbert, der Moderator, mit seinem Real-Live-Song beginnt, der von "Geschichten, die das Leben schreibt" erzählt, wissen die Zuschauer noch nicht, welche Geschichten das sein werden. Genauso wenig davon ahnen übrigens die Akteure des Impro-Teams, die diese Geschichten dann in Szene setzen werden. Denn das ist alles Live!
Am Freitag (6. Oktober) begann eine neue Staffel des Real Live Game vom Theater Gegenstand in der Waggonhalle.
Was zunächst mit einem harmlosen Jingle anfing, entwickelte bald eine merkwürdige, spannende Eigendynamik. Da wurden alltägliche Geschichten geradezu aus den Zuschauern, die vorher mit Wein und Kuchen geködert wurden, herausgelockt. Die szenische Interpretation durch Christina, Tom und Martin vom Impro-Team, die von Monsieur Albert am Piano meisterhaft untermalt wurde, stellte den Zuschauer-Erzählern ihre Geschichte noch einmal in manchmal recht eigentümlicher Form vor Augen. "Da erfährst du sogar etwas über die sexuellen Vorlieben deines Schals", moderierte Norbert eine solche Umsetzung geistreich ab. Mit Leichtigkeit meisterte das Team aber auch Adaptionen einer Szene, die dann in Western-, Dramen- oder auch Psycho-Thriller-Form zu sehen war. Natürlich waren nicht alle mutig genug, sich freiwillig für eine Geschichte zu melden. Klar, nicht jedem fällt etwas ein zu den Themen "Herbst", "Olympia" oder "Wie ich einmal einen Fehler gemacht habe".
Im Hintergrund wurden aber nicht nur die Werbeblöcke im wahrsten Sinne des Wortes hergestellt und "vorgetragen" - nein, da wurde genauso alles live improvisiert. Mit Hilfe von zwei Zuschauern gestaltete Fritz Maler vor aller Augen die Bühnenbilder.
Weil eine solche Unterhaltungsshow auch irgendwie finanziert werden muss, haben in diesem Jahr zahlreiche Sponsoren, deren Logos überall und in jeder Szene auftauchten und so zu einem eigenen Showteil wurden, das unterhaltsame Spektakel unterstützt. Und dass die Sponsoren ihr Geld in die richtigen Talente gesteckt haben, zeigte sich noch einmal in der Freestyle-Runde am Ende, bei der alle Themen und Geschichten des Abends durcheinander gewirbelt wurden. Dabei bewiesen die Schauspieler nicht nur ihr großes Können, sondern vor allem auch ein phänomenales Gedächtnis.
Alles in allem eine richtig gelungene Vorstellung, die "more real" und "more live" wirklich nicht hätte sein können.
Real Live Game 2000 wird noch am 7. und 8. Oktober jeweils um 20.30 Uhr in der Waggonhalle zu sehen sein. Am Sonntag (8. Oktober) gibt es außerdem um 16 Uhr eine Kindervorstellung.


Computerkunst: Composings im Congress-Center


05.10.2000 * (
CcM)
"Keine Bilder für flüchtige Begegnungen" sind die mit Maus, Grafiktablett, Scanner, Digitalkamera und Software entstandenen Composings des Künstlers und Webdesigners Manfred Kiesant, der einige seiner Werke seit dem 4. August im Congress Center an der Frankfurter Straße ausstellt. Die aufwendigen Arbeiten - hauptsächlich Stillleben und Porträts - haben meist einen Hang zum Fantastischen, Träumerischen und Skurrilen. Dadurch ergibt sich ein interessanter Kontrast zur sehr technischen Geschichte der Entstehung der Kunstwerke.
Die Ausstellung wird präsentiert von der Künstlergruppe PARADOX - Art Exchange, die in Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung des Software Centers wechselnde Ausstellungen einzelner Künstler veranstaltet. Die Interessengemeinschaft dient als Vermittlungsstelle zwischen vielen Künstlern und Galerien, Firmen und Institutionen.
Noch bis zum 31. Oktober ist die Ausstellung täglich ab 9 Uhr zu besichtigen.



30.09.2000 * Raum für Kunst: Neue Ausstellungshalle an Kunstverein übergeben


Kultur


| [home] | [Suche] | [Diskussion] | [Gästebuch] | [Kontakt] |



© 27.10.2000 by fjh-Journalistenbüro, D-35037 Marburg
e-Mail: redaktion@marburgnews.de